Liedbachschule Unna-Billmerich

Die Schule im Grünen

Geschichte der Schule  

 

Die Anfänge des Schulwesens sind eng mit der Kirche verbunden. Deshalb standen die ersten Schulen in der Nähe der Kirchen. Die Lehrer waren gleichzeitig Küster und Organisten. Bei der Weitläufigkeit des Kirchspiels Dellwig gab es neben der Kirchspielschule schon früh weitere Schulen in den Bauerschaften. Darüber erfährt man bei von Steinen: „Die Kirchspiels Schulen finden sich zu Delwig und Landschede, zu Billmerich aber ist eine Nebenschule.“ Wann diese Billmericher Nebenschule errichtet wurde, berichtet jedoch keine Quelle.

Bestanden haben muß diese Schule aber schon 1734. Im Taufregister der lutherischen Gemeinde Dellwig ist unter dem 28. November dieses Jahres vermerkt, dass der „Schulmeister zu Belmerich“ sein Söhnlein Diedrich Adam hatte taufen lassen. Bei diesem ersten Schulmeister von Billmerich handelte es sich um Jürgen Blase, der wie in der Schulchronik zu lesen ist, aus Sachsen gebürtig sein soll und lange Jahre als erster Knecht auf dem Gut Ringebrauck gearbeitet habe. Später bezog er eine Wohnung in Billmerich und beschäftigte sich vorwiegend mit Wollspinnen. In den Wintermonaten unterwies er einige Kinder, die freiwillig zu ihm kamen, im Buchstabieren und Lesen der deutschen Schrift. Als Lehrmittel dienten ihm dabei Luthers kleiner Katechismus, Evangelien-buch, Bibel, Gesangsbuch und einige Akten. Nachdem die Finanzierung gesichert war, fand am 08. April 1967 die Grundsteinlegung für den Neubau einer vierklassigen Volksschule mit Turnhalle und Hausmeisterwohnung statt, die auf Wunsch von Hauptlehrer Kleiböhmer den Namen "Graf-Helmut-von-Moltke-Schule" erhalten sollte. Inzwischen bahnte sich die kommunale Neuordnung des Kreises Unna an, die mit dem 1.Januar 1968 die Gemeinde Billmerich der Stadt Unna eingliederte. Die zum 1.August 1968 erfolgte Schulreform teilte die alten Volksschulen in Grund- und Hauptschulen auf. Durch Ratsbeschluss wurde die bisherige Volksschule in Unna-Billmerich unter dem Namen "Liedbachschule" als evangelische Grundschule, für Jahresfrist aber als zweiklassiges System weitergeführt. Die Billmericher Hauptschüler wurden der Brockhausschule in Unna zugewiesen. Durch diese Schulreform wurden Hauptlehrer Kleiböhmer an die Nicolaischule in Unna und Herr Rieke an die Brockhausschule versetzt. Mit der Leitung der Billmericher Grundschule, die noch im alten Gebäude untergebracht war, beauftragte Schulrat Horn die in Billmerich wohnende Lehrerin Ursula Hütter von der Nicolaischule. Zwei Lehrerinnen unterrichteten hier nun 86 Schüler, von denen 68 evangelisch und 18 katholisch waren. Auf Antrag der Erziehungsberechtigten erfolgte nach vorangegangener Abstimmung durch Verfügung des Regierungspräsidenten vom 27.Juni 1969 die Umwandlung der evangelischen Liedbachschule in eine Gemeinschaftsgrundschule. Der Neubau ging inzwischen seiner Vollendung entgegen; die Turnhalle konnte bereits seit Dezember 1968 von Schule und Sportvereinen genutzt werden. Da wegen der Änderungen im Schulwesen die Konzeption des neuen Gebäudes nicht mehr den gewandelten Verhältnissen entsprach, vermietete die Stadt Unna mehrere Räume an die Kreisstelle Unna der Landwirtschaftskammer für Schulungs-und Verwaltungszwecke. Für die Unterbringung der Billmericher Grundschulklassen blieb aber noch genügend Platz. Am 30. August 1969 fand die Weihe des neuen Billmericher Schulgebäudes durch Bürgermeister Erich Göpfert statt. Schulleiterin Hütter konnte die neuen Räume für die Liedbachschule übernehmen. In seiner Ansprache wies der Bürgermeister auf die Schwierigkeiten bei diesem, noch von der Gemeinde Billmerich begonnenen Schulbau hin und betonte, dass die Zahl der Bilmmericher Grundschüler für eine eigenständige Grundschule nicht ausreiche. Die Stadt Unna aber werde sich bemühen, dass diese herrliche Schule für die Jüngsten offenbleibe. Das alte Schulhaus von 1891 wurde 1974 abgebrochen. Da sich in der Liedbachschule mit ihrer geringen Billmericher Schülerzahl ein geordneter Schulbetrieb nicht ermöglichen ließ, war die Stadt Unna auf Anordnung der Regierung in Arnsberg gehalten, durch schulorganisatorische Maßnahmen auch hier einen geordneten Betrieb zu gewährleisten. Einige Klassen wurden deshalb in den nächsten Jahren zunächst als Filiale einer Unnaer Grundschule als "Falkschule II" genutzt, in welche die Kinder mit einem Bus aus Unna hergebracht wurden. Nachdem die Landwirtschaftskammer das Gebäude 1979 verlassen hatte, wurde sie in die eigenständige zweizügige Liedbach-Grundschule umgewandelt, deren Einzugsbereich weit über den Ortsteil Billmerich hinaus in die Stadt reicht. Schulleiter dieser neuen Grundschule war von 1979 bis 1984 Rektor Jochen Lutz. Ihm folgten 1985 bis 1988 Rektor Wilfried Behrenberg und von 1989 bis 2014 Rektor Hans Kuhn. Seit April 2016 leitet Rektorin Silke Ungelenk die Liedbachschule.





 

 

 

                                                          

  

  

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